RTL Boxen live: Wladimir Klitschko vs. Alex Leapai

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Termin: 26.04.2014 - 22:10 Uhr | Sender: RTL

Beschreibung

Am 26. April wird Wladimir Klitschko gegen Alex Leapai antreten. Eine TV-Kritik finden Sie ab dem 27. April auf dieser Seite.

Kritik

Der Sieg von Wladimir Klitschko gegen den ersten der WBO-Weltrangliste Alex Leapai war vorab nicht nur den Buchmachern bewusst. Entsprechend nüchtern fiel der Kampf vor den 12.000 Zuschauern aus, die sich dennoch zufrieden zeigten, nachdem Klitschko in der fünften Runde den Kampf mit zwei Niederschlägen beendete. Vorab musste Alex Leapai bereits in der ersten Runde angezählt werden, nachdem er von einem Schlag getroffen wurde.

Für die Zuschauer ist es bei diesen einseitigen Duellen fast schon interessanter, was sich Abseits des Rings abspielt. Auf der Pressekonferenz vor dem Klitschko-Kampf präsentierte sich nämlich ein alter Bekannter, um für ein wenig Wirbel zu sorgen: Shannon Briggs, der im Jahr 2010 von Vitali Klitschko in zwölf Runden krankenhausreif geschlagen wurde, forderte ein Duell gegen Wladimir.

Eine Art der Präsentation, wie sie im Boxen durchaus üblich ist und für entsprechenden Gesprächsstoff bei den Medien und den Fans sorgt. Durch ein ähnliches Auftreten entstand beispielsweise im Jahr 2012 der Kampf zwischen Dereck Chisora und David Haye. Beide prügelten sich bereits auf einer Klitschko-Pressekonferenz.

Und dann gab es da noch einen weiteren Boxer, der das Duell mit der Schwergewichts-Referenz Klitschko sucht: In schon fast unheimlicher Art und Weise präsentierte sich Manuel Charr mit einer großen Entourage an der Seite von Florian König vor der Kamera. Er forderte einen Kampf gegen Wladimir, behauptete außerdem, er sei damals bei seinem Kampf gegen Vitali Klitschko um den Sieg betrogen worden, da dieser nicht in Deutschland ausgetragen wurde. Die beiden standen sich 8. September 2012 im Ring in Moskau gegenüber. Seinerzeit verlor Charr durch technischen Knockout in der vierten Runde.

Anschließend fand Klitschko-Manager Bernd Bönte richtige Worte zu dieser verbalen Herausforderung. Manuel Charr sei ein zweitklassiger Boxer. Ein Duell konnte für ihn entsprechend gar nicht in Frage.

Doch betrachten wir diese beiden Herausforderungen mal nüchtern: Shannon Briggs hat nach seiner Klitschko-Niederlage 2010 nur zwei Kämpfe bestritten, beide davon erst kürzlich im April 2014. Beide Kämpfen waren klare Aufbaukämpfe in den USA, die er in der ersten Runde gewinnen konnte. In den Ranglisten der Verbände wird Briggs derzeit nicht geführt. Ein Klitschko-Kampf kommt zum jetzigen Zeitpunkt zumindest nicht in Frage.

Besser sieht es da für Manuel Charr aus. Er pausierte nach seiner Klitschko-Niederlage lediglich drei Monate. Seither konnte er fünf Kämpfe gewinnen. Zuletzt reichte es für einen Punktsieg gegen den Formschwachen Kevin Johnson, der 2009 auch gegen Vitali Klitschko unterlag. In der Rangliste des WBC wird Charr derzeit auf dem siebten Rang geführt. Für ein Duell gegen Klitschko dürfte das nicht genügen - insbesondere nach Anschuldigungen, er sei damals betrogen worden.

Trotz aller Überlegungen über einen zukünftigen Gegner, steht der nächste Kontrahent bereits fest: Wladimir Klitschko wird noch in diesem Jahr gegen Kubrat Pulev antreten. Der Bulgare qualifizierte sich über einen IBF-Ausscheidungskampf im vergangenen Jahr. (dl)