Beschreibung

RTL feiert dieser Tage seinen nunmehr 30. Geburtstag. Dies wird den Zuschauern nicht nur in den Trailern und Einspielern zwischen Programm und Reklame vermittelt. Am 3. und 4. Januar 2014 zeigt der Privatsender die Shows "30 Jahre RTL - Die große Jubiläumsshow mit Thomas Gottschalk". Der Showmaster wird dabei Stars und Sternchen begrüßen, die in den Sender geprägt haben.

Die Shows wurden bereits im Dezember 2013 aufgezeichnet.

Kritik

Eigentlich hat es RTL derzeit alles andere als einfach. Die vielen Scripted-Reality-Formate sorgen für ein angekratztes Image, die Einschaltquoten von "Das Supertalent" sind auch nicht mehr das, was sie mal waren und dann ist da ja noch dieser Vorwurf der mangelnden Kreativität. Letzterer wird jedoch zumeist der gesamten Branche vorgeworfen. Die Sender trauen sich nicht, neue Ideen umzusetzen. Stattdessen gibt es lieber noch eine weitere Staffel vom "Supertalent", "Deutschland sucht den Superstar" oder dem RTL-Dschungelcamp. Wobei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" in den letzten Staffel deutlich positiver vom Publikum angenommen wurde. Die Nominierung für den Grimmepreis spricht hier für sich.

Trotz aller Widerstände, die sich vielleicht auftun mögen, feiert RTL seinen 30. Geburtstag. Gleich zwei Showausgaben von "30 Jahre RTL" ließ man Thomas Gottschalk moderieren und schickte diese am Wochenende auf Sendung. Dabei wurden in beiden Sendungen Stars und Sternchen begrüßt, die RTL im wesentlichen prägten. Für den Zuschauer eine einmalige (bzw. zweimalige) Unterhaltung. Für Thomas Gottschalk endlich wieder eine Moderationstätigkeit, in der er vollends aufgehen kann. Und für RTL die Möglichkeit, das Image aufzubessern und gleich zwei Quotenerfolge zu verbuchen. Beide Shows erreichten über fünf Millionen Zuschauer. Wobei man am Samstagabend sogar noch Zuschauer hinzugewinnen konnte.

Doch irgendwie hätte ich mir ein anderes Jubiläum gewünscht. Statt zwei handelsüblichen Geburtstagsshows hätte man durchaus einen anderen Weg einschlagen können. An diesem Punkt kommt wieder der Vorwurf mit der Kreativität ins Spiel. Ein Blick hinter die Kulissen des Senders zum Beispiel, hätte aufzeigen können, womit sich die RTL-Verantwortlichen täglich befassen. Das ganze etwas selbstironisch aufbereitet und man hätte ein paar tolle kurzweilige "Behind the Scenes"-Sendungen produziert. Etwa a la "Stromberg" im Mokumentary-Format. Dass man bei RTL auch selbstironisch sein kann, hat man nicht zuletzt beim Dschungelcamp unter Beweis gestellt. Sonja Zietlow und Daniel Hartwich sind da das Maß aller Dinge. (dl)