Beschreibung

Der neu gestartete Sender "TNT Serie" wird zum ersten Mal im deutschen Fernsehen die preisgekrönte amerikanische Comedyserie "30 Rock" ausstrahlen. Jeden Sonntag wird um 20:15 jeweils eine Doppelfolge ohne Werbeunterbrechung zu sehen sein. In dieser Serie dreht es sich um den Alltag einer fiktiven Fernsehproduktion. Im Mittelpunkt stehen die Drehbuchautorin Liz Lemon (Tina Fey), Leiterin einer Comedyshow namens "The Girlie Show" und ihr schwieriger Vorgesetzter Jack Donaghy (Alec Baldwin).

In den USA war die Serie bereits ein großer Erfolg und wurde bisher mit insgesamt 9 Emmys (darunter ein Emmy für Alec Baldwin als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie) und zwei Golden Globes ausgezeichnet. Außerdem bietet die Serie auch einige Auftritte von Gaststars wie z.B. Salma Hayek oder Jerry Seinfeld.

"TNT Serie" ist Bestandteil der Bezahlfernsehpakete "Premiere Familie" und "Kabel Digital Home". Darüber hinaus ist der Sender für alle Premiere-Kunden bis Ende Februar freigeschaltet.

Kritik

Wer am Sonntag pünktlich zum geplanten Sendebeginn der Serie "30 Rock" den neuen TNT Serie eingeschaltet hat, bekam erst einmal nur das Infodia zu sehen, was dort üblicherweise in der programmfreien Zeit ausgestrahlt wird. Nach ein paar Minuten erschien schließlich eine Störungstafel. Es dauerte mehr als 20 Minuten, bis der Sendebetrieb fortgesetzt werden konnte. Dadurch musste leider eine komplette Folge ausfallen, damit der Programmablauf des übrigen Abends eingehalten werden konnte. Somit wurde die Deutschlandpremiere dieser erfolgreichen amerikanischen Serie durch eine technische Panne arg getrübt.

Bei einer Serie, die in den USA viele Auszeichnungen erhalten hat, sind die Erwartungen natürlich hoch. Leider konnten diese Erwartungen nicht wirklich erfüllt werden. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich diese Serie nicht großartig von anderen amerikanischen Comedyserien, von denen es viele gibt. Das Konzept von einem schwierigen Chef und einem chaotischen Betrieb, auf das die Serie hauptsächlich aufbaut, ist eigentlich nicht neues. Wenigstens verzichtet man in dieser Serie auf eingespielte Lacher, obwohl diese hier vermutlich auch nicht viel bringen würden. Es wird überwiegend mit klischeehaften und überzeichneten Charakteren sowie mit Übertreibungen gearbeitet. Die Mannschaft der fiktiven Fernsehproduktion, um die sich alles dreht, ist ein bunter, durcheinandergewürfelter Haufen. Anscheinend sollen sie eine Art überspitztes Bild der amerikanischen Gesellschaft darstellen, so ist z. B. der Gegensatz zwischen Schwarzen und Weißen offensichtlich ein beliebtes Thema. Ansonsten stehen Kompetenzgerangel und Rivalitäten in der harten, aber auch chaotischen Medienbranche im Mittelpunkt dieser Serie. Hier scheint jedoch eine gewisse Wahrheit dahinter zu stecken, denn schließlich nahm Tina Fey, Autorin und zugleich eine der Hauptdarstellerinnen der Serie, ihre persönlichen Erfahrungen bei der berühmten amerikanischen Comedy-Reihe "Saturday Night Live" zum Vorbild für "30 Rock". Vielleicht ist auch damit der große Erfolg dieser Serie in den USA zu erklären. Für die deutschen Zuschauer sind die Inhalte womöglich nicht unbedingt nachvollziehbar, da sie die amerikanische Fernsehlandschaft nicht kennen.

Insgesamt kann man "30 Rock" zwar durchaus als unterhaltsam bezeichnen, aber ein großer Renner ist diese Serie nicht. (jh)