LOST - Staffel 4

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Termin: 12.01.2009 - 22:15 Uhr | Sender: ProSieben

Beschreibung

Unvergessen bleibt das dramatische Ende der dritten Staffel der Mystery-Kult-Serie. Gemeinsam mit Naomi, die mit einem Hubschrauber auf der Insel abgestürzt ist, begibt sich der Großteil der Losties zum Sendeturm, der seit 16 Jahren Danielle's Notruf-Signal sendet und die Frequenz von Naomi's Satelliten-Telefon stört. Währenddessen suchen Charlie und Desmond die Spiegel-Station auf, um aufzuheben, dass alle ausgehenden Signale von der Insel blockiert werden. Denn laut Naomi wartet vor der Insel ein Rettungsschiff, von niemand geringerem als Desmond's Freundin Penelope. Charlie opfert sein Leben für das Gelingen der Aktion und das letzte, was er vor seinem Tod sagt, ist, dass es nicht Penelope's Schiff ist. Schließlich erreicht Jack mit dem Satelliten-Telefon das Schiff und erklärt, dass er Überlebender des Fluges Oceanic 815 wäre und bittet um Rettung. Das Finale endet damit, dass der Zuschauer realisiert, dass die ganzen Zwischensequenzen von einem total verwahrlosten und drogensüchtigen Jack nicht in der Zeit vor der Insel handeln, sondern danach. Er trifft sich mit Kate und ist unter Tränen davon überzeugt: "Wir müssen zurück!"

Kritik

Die vierte Staffel von LOST beginnt mit einem Stilbruch. Erstmals sieht man kein Auge einer bis dato unbekannten Person, das sich öffnet, sondern es geht direkt mit einer rasanten Verfolgungsjagd mit mehreren Streifenwagen los. Sobald klar wird, dass die Polizei einen roten Camaro verfolgt, weiß der Kenner, dass Hurley hinter dem Lenkrad sitzen muss. Somit sind es eigentlich gleich zwei Stilbrüche. Denn diese Szene außerhalb der Insel spielt keineswegs in der Vergangenheit. Diese Flashforwards, die im letzten Staffel-Finale eingeführt wurden, bringen eine ganz neue Dynamik in die Serie und verraten direkt, dass es nicht nur Jack und Kate geschafft haben, die Insel zu verlassen.

Als Hurley schließlich verhaftet wird, schreit er, dass er einer der "Oceanic Sechs" wäre. Eine schwerwiegende Aussage, die unmissverständlich darauf schließen lässt, dass sich die Zahl derer, die es geschafft haben, auf sechs begrenzt. Im anschließenden Verhör hat Hurley eine Vision, er sieht den verstorbenen Charlie, was dazu führt, dass er an einen altbekannten Ort zurückkehrt: die psychiatrische Anstalt Santa Rosa.

Das Insel-Geschehen knüpft direkt an das Ende von Staffel 3 an. Der Großteil der Gruppe befindet sich nach wie vor am Sendeturm und schaut voller Hoffnung der vermeidlich bevorstehenden Rettung durch den Frachter entgegen. Einzig allein Locke's Warnungen vor diesen Leuten und vor allem die Tatsache, dass er Naomi getötet hat, überschatten die gute Stimmung. Letztendlich machen sich alle auf den Weg zurück zum Strand, um auf ihre Retter zu warten. Am Strand kehrt Desmond vom Spiegel zurück und warnt Hurley, Sawyer, Sayid und Co., er erzählt ihnen, was Charlie sich vor seinem Tod auf die Hand geschrieben hat: "Nicht Penny's Schiff". Unmut macht sich breit, über die Absichten der Leute auf dem Frachter. Die Zurückgebliebenen laufen dem Rest entgegen, um sie ebenfalls zu warnen. Unterwegs verläuft sich Hurley und steht plötzlich mitten im Jungle vor Jacob's mysteriöser Hütte. Doch dieses Mal ist Licht an und wir sehen eine Person auf einem Schaukelstuhl. Hurley läuft hysterisch davon und trifft auf Locke. Gemeinsam begeben sie sich zu der Stelle, wo beim Absturz das Cockpit gelandet ist, wo Sawyer, Sayid und Co. bereits warten.

Währenddessen bekommt Hurley in der Zukunft Besuch in Santa Rosa. Ein geheimnisvoller Mann namens Matthew Abbadon, der sich als Anwalt von Oceanic Airlines ausgibt, äußert im Namen der Fluggesellschaft Bedauern über die Lage, in der sich Hurley befindet und bietet einen Umzug in eine attraktivere Anstalt an. Als Hurley skeptisch wird und gehen will bekommt er eine Frage gestellt: "Sind sie immer noch am leben?"

Als die Gruppe um Jack ebenfalls am Cockpit eintrifft bilden sich zwei Lager. Diejenigen, die auf Charlie und Locke hören, dazu zählen unter anderem Sawyer, Hurley und Claire, suchen Schutz in den verlassenen Barracken der Anderen. Die andere Gruppe will weiterhin am Strand auf Rettung warten.

Hurley hat derweil noch weitere Begegnungen in Santa Rosa. Eine weitere Vision von Charlie klärt auf, das eben diese Visionen der Grund für Hurley's Verfolgungsjagd waren. Desweiteren sagt Charlie, dass "sie" seine (Hurley's) Hilfe brauchen. Außerdem bekommt Hurley Gesellschaft von Jack. Bei einer Runde Basketball stellt Jack sicher, dass Hurley "es" nicht verraten hat und auch nicht verrückt ist. Hurley ist mittlerweile fest davon überzeugt, dass es ein Fehler war, die Insel zu verlassen.

Auf der Insel bleiben Jack und Kate noch eine Weile am Cockpit und lassen die Zeit seit dem Absturz ein wenig Revue passieren als sie plötzlich merken, dass es nicht das Gewitter ist, dass immer lauter wird, sondern ein Hubschrauber, der sich nähert. Sie sehen, wie jemand mit einem Fallschirm hinaus springt und laufen sofort zu der Stelle, wo er landet. Der unbekannte und bärtige Mann, der erst noch seine Ausrüstung abnimmt, macht Jack und Kate in der letzten Szene mit nur einer Frage sprachlos: "Sind Sie Jack?"

Bereits der Staffelauftakt macht klar, dass eine reibungslose Rettung nicht von statten ging und Charlie, Locke und auch Ben wohlmöglich Recht behalten haben. In LOST-typischer Manier werden einige Fragen beantwortet, aber mindestens genau so viele, wenn nicht sogar noch viel mehr, neue Fragen kommen hinzu: Wieso haben nur sechs die Insel verlassen? Was ist mit dem Rest passiert? Was verbergen die "Oceanic Sechs"? Warum wollen sie zur Insel zurück, nachdem sie so lange dafür gekämpft haben, sie verlassen zu können? Nach drei Staffeln, die sich durch unzählige Flashbacks und eine unmöglich-scheinende Rettung in die Länge zogen, herrschte Halbzeit. Mit den Flashforwards haben die Macher ein Werkzeug gefunden, die letzten drei Staffeln geschickt einzuläuten. Man darf gespannt sein, ob und wann die verschiedenen Zeitstränge miteinander verschmilzen und alle Fragen aus dem Weg räumen. (ds)