RTL Boxen live: Wladimir Klitschko vs. Tony Thompson

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Termin: 07.07.2012 - 22:15 Uhr | Sender: RTL

Beschreibung

Wladimir Klitschko tritt am 07. Juli 2012 gegen Tony Thompson an. Geboxt wird in Bern, Schweiz um den Super-WBA-, WBO-, IBF-, IBO-Titel. Bereits 2008 trat Klitschko gegen Tony Thompson an. Damals siegte Klitschko nach elf Runden durch Knockout. 2007 siegte Thompson im übrigen gegen Luan Krasniqi, der nun als RTL-Experte fungiert.

Eine TV-Kritik zum Kampf finden Sie nach der Ausstrahlung auf dieser Seite.

Kritik

Nach vier Jahren wollte es Tony "The Tiger" Thompson noch einmal wissen: ist ein Wladimir Klitschko zu schlagen, der WM-Titel zu holen? Die Antwort bekam er gestern Abend bei seinem Fight gegen den Weltmeister in Bern. Und sie lautet schlicht und ergreifend: Nein. Nachdem Thompson bereits 2008 gegen Klitschko verlor (damals per K.O. In der 11. Runde), wollte er es gestern allen beweisen,und scheiterte kläglich. Wladimir Klitschko zeigte souverän und höchst konzentrieret, dass er zu Recht den WM-Gürtel sein Eigen nennen darf, und beförderte Thompson bereits in Runde sechs auf die Bretter. Für Klitschko bedeutet dies der 51. K.O.-Sieg seiner Profikarriere. Und für Thompson die ernüchternde Erkenntnis, dass -laut eigener Aussage- sein Zenit mit 40 Jahren vielleicht doch überschritten sei.

Dabei war der US-Amerikaner aus Washington vor dem Kampf noch voller Optimismus. Es gelte, die Schmach von 2008 auszumerzen, den Kritikern von einst zu zeigen, dass er den WM-Titel Klitschkos nach Hause holen kann. Doch bereits in Runde Eins konnte man erkennen, dass vielen Worten kaum Taten folgen werden. Nicht, weil Thompson ein sprücheklopfener Hans Dampf in allen Gassen war. Sondern schlicht, weil Wladimir Klitschko ihn gar nicht erst in den Kampf kommen ließ. In der zweiten Runde variierte Klitschko, zeigte sich ungewöhnlich beweglich, und setzte seinem Gegner mit den bekannten Jabs schwer zu. Der Rechtsausleger Thompson hatte seine liebe Mühe und wurde von Klitschko nach allen Regeln der Boxkunst auf Distanz gehalten.

Auch Runde drei und vier zeichneten ein ähnliches Bild: Klitschko war der aktivere Boxer im Ring, Thompson hingegen beschränkte sich mehr und mehr auf seine Defensive. Er fand keinen Zugriff auf den gebürtigen Ukrainer, und bereits in Runde Fünf brachte eine krachende Rechte des Weltmeisters seinen Herausforderer zum wanken. Einzig der Pausengong rettet Thompson in Runde Sechs. Klitschko, der stets voll konzentriert seine Taktik durchboxte, erkannte schnell, dass "The Tiger" keine große Gegenwehr mehr zeigen würde. Der entscheidene Treffer Klitschkos folgte kurze Zeit später. Kurz vor Ende der sechsten Runde raffte es den Herausforderer dahin, und Klitschko konnte jubeln.

Insgesamt war es ein Boxabend, der die zuvor gesetzten Erwartungen erüllte. Die Vorab-Berichterstattung und die Interviews nach dem Fight wurden vom übertragenden Sender RTL auf gewohnt gekonnte Art und Weise geführt. Dass Thompson tatsächlich den Titel nach Hause holt, hätte wohl niemand ernsthaft angenommen. So kann man auch mit den "nur" sechs geboxten Runden durchaus versöhnlich umgehen, und im achhinein vielleicht sogar froh sein, dass Thompson bis dahin durchhalten konnte. Bleibt die Frage, wer denn nun diesen Klitschko-Brüdern das Wasser reichen kann. Zumindest eines ist sicher: Tony Thompson nicht. (np)