Sportschau live - Boxen im Ersten: Marco Huck gegen Rogelio Omar Rossi

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Termin: 22.10.2011 - 22:45 Uhr | Sender: ARD

Beschreibung

Am 22. Oktober steigt der Cruisergewichtler Marco Huck in den Ring. Die ARD überträgt den Kampf gegen seinen Herausforderer Rogelio Omar Rossi live aus Ludwigsburg. Der Boxer aus dem Sauerland-Stall hat sich während der vergangenen Jahre bereits einen anschaulichen Namen im Boxsport machen können. Eine aktuelle Kampfstatistik weißt 33 Siege und lediglich eine Niederlage auf. 24 konnte Huck einen Kampf durch (technischen) Knockout vorzeitig beenden.

Unterdessen müssen andere Formate unter der Boxübertragung leiden. Die sechste ARD-Ausgabe der Sendung "Inas Nacht" beginnt voraussichtlich erst um 00:30 Uhr.

Kritik

Ich nehme es gleich vorweg: Wenngleich es wenig technisches Boxen zu sehen gab und auch die Rechtsauslage Rossis nicht wirklich förderlich für die Qualität des Kampfes war, erlebten die Zuschauer in der Arena in Ludwigsburg ein wahres Boxspektakel.

Die zurückhaltende erste Runde war dabei keinesfalls maßgebend für den weiteren Verlauf. Bereits in der zweiten Runde waren erste Blessuren und Schwellungen bei Rossi zu vernehmen. Zudem gab es eine leichte Blutung aus der Nase. Da der Argentinier in der dritten Runde versuchte, den Deutschen mit einem Leberhaken zu treffen, führte dies zu einem Punktabzug. Der Schlag traf nicht sein vorhergesehenes Ziel und landete etwas südlicher.

Doch bei diesem Punktabzug sollte es nicht bleiben. Der Gong zum Ende der vierten Runde erschien für Huck kein Grund, die Kampfaktionen zu beenden. Nach einem Treffer sackte Rossi leicht zu Boden, der Ringrichter ging schlichtend zwischen die Kämpfer und verdonnerte Huck gerechtfertigt zu einem Abzug von zwei Punkten. Diese sollten jedoch das Ergebnis nicht weiter verfälschen. Huck gab in dem fünften Durchgang maßgebend den Takt vor und sicherte sich in der sechsten Runde durch einen spektakulären Knockout den Sieg und die Verteidigung seinen WBO-Titels.

Zu den populärsten Boxkämpfern gehört Marco Huck definitiv nicht. Gründe dafür offenbarten sich nicht nur beim Boxstil, bei dem Huck weniger auf Technik setzt, sondern im Interview im Anschluss an den Kampf. Der WBO-Champion war sich im ARD-Interview keiner Schuld bewusst, den Gegner nach dem Ertönen des Gongs der vierten Runde getroffen zu haben. Dennoch entrichtete er hierfür nach Aufforderung des ARD-Reporters entschuldigende Worte in die rote Ecke. Im weiteren Verlauf des Interviews ging es übermotiviert selbstbewusst weiter. Er hätte den Kampf locker früher beenden können, sagte der 26-jährige sinngemäß.

Gleichwohl der planmäßige Wechsel ins Schwergewicht eher verhalten von den Medien und Sportexperten betrachtet wird, hat sich an Hucks Vorhaben nichts geändert. Auch Trainer Ulli Wegner wollte nicht wirklich wohlwollende Worte im ARD-Interview finden. (dl)