Beschreibung

Nur noch vier Supermittelgewichtsboxer befinden sich aktuell im Turnier der sogenannten "Super Six". Nachdem sich Arthur Abraham durch einen sensationellen Knockout-Sieg gegen Jermain Taylor im Jahre 2009 bereits früh für das Halbfinale qualifizieren konnte, verlor "King Arthur" daraufhin zwei Kämpfe in Folge. Erst im Februar diesen Jahres stand der gebürtige Armenier mit Stjepan Bozic im Ring. Den Kampf gewann Abraham, da Bozic in der zweiten Runde aufgrund einer Verletzung aufgeben musste.

Nun trifft Abraham auf Andre Ward. Der aktuelle Mittelgewichtschampion nach der Version der WBA wird in der Nacht zum 15. Mai gegen den "Abrahammer" in den Ring steigen. Dieser dürfte es sicherlich nicht einfach haben, wenn man bedenkt, dass Ward in Las Vegas vor seinem heimischen Publikum boxen wird. Die ARD beginnt mit der Übertragung um 01:15 Uhr. Die Zuschauer dürfen sich also auf eine lange Box-Nacht einstellen. Eine ausführliche TV-Kritik zum Kampf finden Sie nach der Ausstrahlung in unserer Events-Rubrik.

Kritik

Das Aufeinandertreffen zwischen Arthur Abraham und seinem Kontrahenten Andre Ward stand bereits vor dem eigentlichen Duell unter einem schlechten Stern. Ein Gegner, der als klarer Favorit gehandelt wird, ein Austragungsort, der für Ward ein Heimspiel darstellt und zudem hat Abraham auch noch zwei seiner letzten drei Boxkämpfe verloren. Doch das größte Manko ist klar die Abhängigkeit seiner Karriere an diesem schwierigen Kampf. Sollte Abraham verlieren, so prophezeiten nicht nur die Box-Experten, ist seine Karriere beendet. In etwa sinngemäß sagte dies sogar der Supermittelschwergewichtler selbst über seinen aktuellen Stand im Boxsport aus.

Der Kampf begann zunächst relativ ausgeglichen, Abraham setzte vereinzelt gute Akzente, konnte jedoch keine größeren Wirkungstreffer verzeichnen. Andre Ward wurde zuvor von der ARD als unsportlicher Boxer präsentiert und bestätigte dies auch bereits im Verlaufe der ersten Runden mit einem Tiefschlag.Unterm Strich präsentierte sich im Vergleich zu den vergangenen Kämpfen ein deutlich stärkerer Abraham, der jedoch chancenlos gegen den amtierenden WBA-Champion Andre Ward war.

Nach dem Fight sagte Ward über Abraham: "Arthur hat zwar einige kraftvolle Schläge gelandet, aber er dachte wohl, er könnte mich damit auspowern und am Ende K.O. Schlagen; das hat nicht funktioniert".

Das traurigste an dem Abend war jedoch die Programmgestaltung der ARD. Laut TV-Planer war die Box-Nacht von 01:15 Uhr bis 05:00 Uhr angesetzt. Eine Zeitspanne, die aufgrund des angesetzten Kampfbeginns von Abraham um 04:45 Uhr gar nicht hätte eingehalten werden können. Der Kampf begann letzten Endes erst weit nach 05:00 Uhr. (dl)