Das Supertalent - Finale

Zurück zur Übersichts-Seite

Termin: 18.12.2010 - 20:15 Uhr | Sender: RTL

Beschreibung

Am 18. Dezember überträgt RTL das Finale der Castingshow "Das Supertalent". Auch in diesem Jahr kürt der Sender ein besonderes Talent. Wer es bis in das Finale schaffen wird, wird in den vier Halbfinal-Sendungen entschieden, die der Sender vorab ausstrahlt.

Kritik

Den Anfang bildete der kleine Daniele Domizio, der mit seiner tänzerischen Darbietung sowohl die Jury als auch das Publikum begeisterte, mit seinen acht Jahren aber fast noch ein wenig jung für ein solches Format ist. Anschließend betrat die 15-jährige Ramona Fottner die Bühne, die zwar im Halbfinale nicht genug Anrufe erhielt, dafür aber von Sylvie Van der Vaart, Dieter Bohlen und Bruce Darnell in die Endrunde gewählt wurde. Sie präsentierte den Song "The Power of Love" von Jennifer Rush und erntete dafür regen Applaus und gute Kritiken. Danach durfte die Gruppe "Bubble Beatz", die Schrott gekonnt zu Musikinstrumenten umfunktioniert, um die Gunst der Zuschauer kämpfen, denen allein die Wahl des diesjährigen "Supertalents" oblag.

Gute Chancen konnte sich auch Andrea Renzullo ausrechnen, der mit seinen 14 Jahren der typische Mädchenschwarm ist und daher die Zielgruppe der Show besonders ansprechend dürfte. Sylvie wünschte sich auch gleich, dass "ein Kind" die diesjährige Staffel gewinnt. Ob sich dieser Wunsch erfüllt, sollte sich erst später zeigen. Auch der nächste Teilnehmer trat mit einer musikalischen Darbietung auf. Der 38-jährige Masseur Ruddy Estevez bewies, dass er noch schnulziger sein kann als im Halbfinale, was viele sicherlich nicht für möglich gehalten hätten.

Für ein wenig Abwechslung sorgte Natalya Netselya, deren Auftritt zwar von Musik begleitet wurde, bei dem aber die Kunst im Mittelpunkt stand, denn die 25-jährige malte blitzschnell wunderschöne Bilder in den Sand und berührte die Zuschauer mit ihrer Darstellung der Geschichte von Lady Diana. Danach war " welch eine Überraschung " wieder einmal ein Sänger dran, genauer gesagt Darko Kordic, den manche noch von der Band "Die dritte Generation" kennen dürften. Im Anschluss daran berührte Thomas Lohse die Zuschauer und die Juroren wieder mit seinem emotionalen Klavierspiel. Weiter ging es mit Stevie Star, der beim "Supertalent" schon so einiges schlucken musste " oder durfte, denn nichts anderes tut er auf der Bühne: Er schluckt Dinge und bringt sie wieder nach oben, und das gelegentlich auf recht spektakuläre, aber nicht ekelhafte Weise " einmal abgesehen von den seltsamen Geräuschen, die er dabei von sich gibt. Sicherlich ein außergewöhnlicher Teilnehmer " aber trotz neuer Ideen und einiger Abwandlungen ist die Nummer beim dritten Mal nicht mehr allzu beeindruckend, weil der Überraschungseffekt fehlt.

Anschließend ging es weiter mit... Gesang, womit auch sonst. Der 30-jährige nutzte seine bewegende, rauchige Stimme wie im bereits im Casting, um den Joe-Cocker-Song "You are so beautiful" zu präsentieren und konnte damit abermals überzeugen. Beeindruckend war auch der gehörlose Tänzer Tobias Kramer, der obwohl der die Musik nur spüren, aber nicht hören konnte einen guten Auftritt absolvierte. Den Abschluss bildete mit Freddy Sahin Scholl abermals ein Sänger, der über zwei gänzlich unterschiedliche Stimmlagen verfügt und mit seiner Mischung aus Tenor und Sopran und dem selbst komponierten Stück "Carpe Diem" das diesjährige Finale für sich entschied.

Nichts gegen Musikacts, aber bei einer Show, die "Das Supertalent" und nicht "Der Supermusiker" heißt, wäre etwas mehr Abwechslung im Finale doch wünschenswert " wobei natürlich das Publikum maßgeblich an der Zusammensetzung beteiligt war, von dem her scheint das wohl auch so gewünscht zu sein. Schade war auch, dass die Teilnehmer auch hier nicht einfach nur mit ihrem Können überzeugen durften, sondern zusätzlich kleine Filme über die private Situation der Kandidaten eingespielt wurden. Einerseits ist verständlich, dass RTL das Bedürfnis der Zuschauer nach persönlichen Geschichten befriedigen möchte, andererseits ist so aber nicht erkennbar, ob jemand nun gut abschneidet, weil die Anrufer ihn für den besten halten oder weil sie sein Schicksal am meisten berührt. Auch das teils schon übertriebene Jury-Lob strapaziert teils die Nerven des Zuschauers. Die Sendung wäre sicherlich besser, wenn sie sich mehr auf das Talent der Teilnehmer konzentrieren und das schmückende Beiwerk etwas reduzieren würde.
(ck)