Beschreibung

Arthur Abraham steigt wieder in den Ring. Nachdem der Supermittelgewichtler seinen zweiten Kampf im Rahmen des Super-Six-Turniers gegen Andre Dirrell wegen Disqualifikation verlor, soll der Deutsche sich nun dem nächsten Gegner stellen. Am 27. November 2010 trifft er in Helsinki auf Carl Froch.

Kritik

Gegen 23:30 Uhr meldeten sich Waldemar Hartmann und sein Experte Henry Maske aus der gut befüllten Hartwall Arena in Helsinki. Die Verspätung sorgte für einen zeitlichen Engpass. Bereits um 23:35 Uhr betrat Arthur Abraham unter einigen Pfiffen den Ring. Schnell wurde klar, dass er heute Abend den Underdog spielen müsste " eine ungewohnte Rolle für den hierzulande so beliebten und gefeierten Abraham. Es folgte Froch, der mit "We will Rock you" in den Ring marschierte.Nach den Hymnen ging es los. Ein"Lets get ready to rumble" bekamen die Zuschauer nicht zu hören " stattdessen gab es von dem Ringsprecher ein lockeres "It's showtime" (passend zum amerikanischen Sender Showtime).

Bereits früh zeigte Abraham Respekt in diesem Duell um den WBC-Titel im Supermittelgewicht. Das übliche Herantasten zeichnete die erste Runde. So verschanzte sich Abraham zumeist hinter seiner eher untypischen Doppeldeckung, musste die ersten drei Minuten sogar an seinen Gegner abgeben, der klar die besseren Akzente setzen konnte. Zu zögerlich agierte der Deutsche auch zu Beginn der zweiten Runde. Die mitgereisten Fans wurden lauter " zum Ende der Runde kassierte Abraham einige Körpertreffer " zuletzt sogar eine Rechte ins Gesicht.

"Was du machen solltest macht der!", so Abrahams Trainer Ulli Wegner. Besser hätte ich es nicht formulieren können. Man sah es dem Boxer in der nachfolgenden Runde durchaus an, dass er bemüht war, diese Aussage umzusetzen. Dennoch war das reine Bemühen zu wenig. Froch zog erneut das Tempo an und setzte wichtige Treffer mit der Führhand.

In den weiteren Runden wirkte Abraham, der erst im Jahre 2009 aufgrund von Gewichtsproblemen vom Mittelgewicht ins Supermittelgewicht wechselte, wie ein Boxer, der diesen Aufstieg noch nicht verdaut habe. Dennoch schien er die Situation begriffen zu haben. Nach Runde 5 war klar, dass ein Punktsieg nur noch schwer zu erreichen sein dürfte.

Es wurde immer trauriger. "Du bist richtig feige!", so Coach Wegner zu seinem Schützling. Doch das erhoffte Box-Wunder eines Knockouts blieb aus. Am Ende gewann Carl Froch mehr als deutlich nach Punkten mit 119:109, 120:108 120:108. Somit musste Abraham seine zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Im Super Six-Turnier landet der Deutsche somit auf dem vierten Platz und wird somit im Halbfinale " so das Reglement " auf den Erstplatzierten treffen. (dl)