Fußball-WM: Deutschland - Australien

Zurück zur Übersichts-Seite

Termin: 13.06.2010 - 20:30 Uhr | Sender: ZDF

Beschreibung

Nachdem die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 bereits am 11. Juni begann, darf nun auch die deutsche Nationalelf ihr erstes Spiel bestreiten. Am 13. Juni trifft Jogi Löws Mannschaft auf ihren ersten Gegner Australien. Anpfiff ist um 20:30 Uhr.

TV-KULT ist diesmal beim Public-Viewing in München vor Ort und wird nach dem Spiel an dieser Stelle ausführliche über das kollektive Fußball-Fernsehen berichten. Am 18. Juni berichten wir vom Public-Viewing an der Flensburger Hafenspitze, wo speziell für die Weltmeisterschaft ein schwimmender Videowürfel beschafft wurde und am 23. Juni aus dem Rheinländischen Langenfeld.

Kritik

Einmal - so hatte ich mir zum Ziel gesetzt - werde ich während meines Fernsehexperimentes auch ein Public Viewing besuchen, denn spätestens seit der WM in Deutschland gehört das wohl zum Fußballfieber dazu.

In München gibt es das Olympiazentrum und dort wiederrum das Stadion. 35 000 Menschen passen da hinein, doch mir war diese Zahl für mein erstes Public Viewing in dieser WM einfach zu groß. Daher habe ich mich für eine eher bayrische Tradition entschieden: Den Biergarten. Leider hat mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, daher wurde das Ganze nach innen verlegt.

Auffallend war schon zum Weg dorthin, dass die Deutschen unglaublich viele unterschiedliche Möglichkeiten der Flagge am Leib tragen: Hüte in allen denkbaren Variationen, Schals, T-Shirts, Socken, Ketten, Perücken, nicht zu vergessen die Vuvuzelas... und in der Bar dann selbst fast nichts. Keine Schminke im Gesicht, kaum Flaggen. Ich fand das ganz angenehm.

Schön zu schauen war das Spiel natürlich, dank eines Traumergebnisses von 4:0 für Deutschland. Die deutsche Nationalef hat schönen Fußball gespielt und macht Mut für die kommenden Spiele. Aber ganz klar war für schon nach der ersten Halbzeit: Public Viewing? Nein danke!

Denn so ziemlich jeder in diesem Raum hätte es natürlich laut eigenen Aussagen noch besser machen können als die Profis auf dem Platz. Bestes Beispiel war Klose: Zunächst wurde er gehasst, weil er die erste Chance nicht verwandeln konnte. Dann traf er und wurde wieder geliebt. Zum Pech des Stürmers verwandelte er die nächste Chance leider wieder nicht und daher waren alle in diesem Saal einhellig der Meinung, er müsse ausgewechselt werden. Sowas verdirbt es mir tatsächlich, ein Spiel genießen zu können.

Lustig waren jedenfalls die Kommentare der Damenrunde: Von Einwürfen wie "Das ist doch Damenballet" und "Ey, falscher Acker", die es durchaus mit der Derbheit der männlichen Fußballfans aufnehmen konnten, fielen auch Aussagen, die man klischeebedingt Frauen schon eher zutraut. Schon bei der Vorstellung der Spieler wurde abgestimmt, welcher davon der schönste sei (O-Ton: "Der ist f***able!"). Auch Schweinis Frisur wurde Anerkennung gezollt. Von daher hatte ich schon auch meinen Spaß an diesem Trend des Public Viewing.

Doch im Großen und Ganzen steht für mich fest: Fußball ja, Public Viewing nein! (sak)