Beschreibung

Mit harten Worten äußerte sich Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki am vergangenen Samstag über die Qualität des deutschen Fernsehens. Nun wird er mit Thomas Gottschalk über das deutsche Fernsehen diskutieren. Auch, wenn keine Senderchefs an der Debatte teilnehmen, dürfte es ein durchaus interessantes Gespräch werden.

Kritik

Für großes Aufsehen hat Marcel Reich-Ranicki gesorgt, während der Verleihung des Fernsehpreises am vergangenen Samstag. Nach seiner eher nichts sagenden Rede, war man nun auf das Gespräch mit Thomas Gottschalk gespannt. Innerhalb von sehr kurzen 30 Minuten wollten sich Gottschalk und Reich-Ranicki über die Fernsehlandschaft in Deutschland unterhalten. Viele haben der Kritik von Reich-Ranicki zugestimmt, obwohl er, wenn man sich seine Rede und seine Aussagen genauer anschaut, eigentlich keine konkreten Verbesserungsvorschläge genannt hat. Er hat sich allgemein schlecht über die Fernsehlandschaft geäußert, aber keinerlei konkreten Punkte vorgeschlagen, die man verbessern müsste und vor allem, wie man diese verbessern könnte.

Und diese Linie hat Marcel Reich-Ranicki die ganzen 30 Minuten weiterhin verfolgt. Er hat das Fernsehen schlecht geredet, was zum Teil natürlich nicht unbegründet ist, jedoch fehlten ihm sämtliche konkrete Ansätze, wie man etwas ändern könnte. Der einzige in dieser Diskussion, der wirklich Dinge gesagt hat, die zu diesem Thema gepasst haben und die konstruktiv und richtig waren, war Thomas Gottschalk. Kein Wunder, er ist ja schon Jahrzehnte Lang im Fernsehgeschäft tätig und weiß, wie es funktioniert. Und er ist auch jemand, dem ein gewisser Mindestanspruch nicht unwichtig ist. Reich-Ranicki schimpfte nur vor sich hin, ohne konkret auf das Thema einzugehen. Immer nur dann, als die Gespräche auf die Literatur gebracht wurden, kamen auch durchdachte und aussagekräftige Aussagen von seiner Seite. Ansonsten war das Gespräch überflüssig. Gottschalk hat immer wieder betont, wo die Probleme liegen und dass es wohl Bemühungen seitens der Programmgestalter gibt, "besseres" Fernsehen zu machen, Reich-Ranicki schweifte aber immer wieder vom Thema ab. Seine einzigen Anliegen waren, dass die Fernsehmacher sich mehr Mühe geben sollten und dass bessere Filme gemacht werden müssten.

"Aus gegebenem Anlass" wird am Sonntag, den 19. Oktober um 21:45 im ZDFdokukanal wiederholt. (sk)