Schlag den Raab

Zurück zur Übersichts-Seite

Termin: 31.10.2009 - 20:15 Uhr | Sender: ProSieben

Beschreibung

Die nächste Ausgabe der beliebten Show "Schlag den Raab" verspricht gleich aus mehreren Gründen, spannend zu werden. Zum einen brach die letzte Folge mit dem fast zur Tradition gewordenen ungeschriebenen Gesetz, dass Raab niemals zwei Mal hintereinander als Verlierer vom Platz geht. Zum anderen hatte der Entertainer erstmals die Sympathien der meisten Zuschauer auf seiner Seite. Kandidat Hans-Martin, der um eine halbe Million Euro reicher aus dem Studio ging, polarisierte und brachte das Publikum gegen sich aus. Daher wird es auch interessant sein, das Abstimmungsverhalten der Zuschauer genauer unter die Lupe zu nehmen. Hans-Martin war im Vorstellungsvideo vielleicht nicht der sympathischste, aber der aussichtsreichste Kandidat, da er die richtige Mischung aus Sportlichkeit und Köpfchen mitbrachte. Daher bleibt abzuwarten, ob die Anrufer sich in der kommenden Sendung wieder von taktischen Überlegungen oder eher von Emotionen leiten lassen werden.

Wer auch immer am 31. Oktober ab 20:15 Uhr gegen Stefan Raab antreten möchte, wird es ganz besonders schwer haben. Nach zwei Niederlagen in Folge dürfte der Ehrgeiz des Gastgebers noch mehr angestachelt sein als bei den vergangenen Ausgaben. Die 500.000 Euro müssen daher hart erkämpft werden. Die Zuschauern können sich also auf einen spannungsgeladene Show freuen.

Kritik

Nachdem der ehrgeizige Hans-Martin in der letzten Ausgabe von "Schlag den Raab" das Publikum gegen sich aufbrachte, entschieden sich die Zuschauer mit Oliver dieses Mal für einen eher ruhigen und wenig auffälligen Kandidaten. Der 41-jährige Professor der Volkswirtschaft hat zwei Kinder und ist sportlich sehr vielseitig aktiv, weshalb ihm die Anrufer wohl die größten Chancen ausrechneten.

Allerdings hatte Oliver keinen guten Start. Beim Fußballflipper musste er sich ebenso geschlagen geben wie beim Ratespiel "Wer ist das?" und beim Völkerball. Beim darauf folgenden "Töne merken" konnte er endlich die ersten Punkte ergattern. Die Freude darüber hielt jedoch nur kurz an, denn "Blamieren oder Kassieren" entschied Stefan Raab wieder klar für sich. Auch beim "Sahne schlagen" war Stefan schneller. Dafür gelang es Oliver erstmal, den Entertainer in einem der beliebten Rennspiele zu schlagen. Beim "Autocross" ging es mit einem Amphibienfahrzeug durch einen schlammigen Parcours mit Wassergräben. Anschließend bewies Raab beim "Hochfußball" das bessere Ballgefühl. Hierbei galt es, einen Fußball über eine Latte zu befördern, die zunächst in acht Metern Höhe lag und während des Spiels bis auch vierzehn Meter erhöht wurde. Aufatmen konnte Oliver dann wieder beim "Pömpeln", das er für sich entschied. Bei diesem Spiel mussten die Kontrahenten eine Saugglocke an eine Glasscheibe werfen. Dafür beeindruckte Stefan Raab beim "Buchstabieren", das rückwärts durchgeführt werden musste. Mit dreizehn richtigen Wörtern in drei Minuten legte der Gastgeber ordentlich vor, Oliver schaffte nicht einmal die Hälfte. Auch die letzten Spiele "Tennis", "Wer weiß mehr?" und "Shuffleboard" meisterte Raab souverän und konnte nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg erringen.

Während Hans-Martin das Publikum polarisierte, war Oliver ein eher unauffälliger Kandidat. Seine ruhige Art trug allerdings nicht wirklich zur Spannung der Sendung bei. Positiv ist jedoch anzumerken, dass Oliver durch ausgesprochene Fairness ausfiel. So gab er beim "Völkerball" zu, dass ihn ein Ball gestreift hatte, als die Schiedsrichterin den Treffer übersehen hatte. Leider fehlte dem Kandidaten ansonsten der rechte Kampfgeist. Auch an der Auswahl der Spiele könnte der Sender noch arbeiten. Rennspiele wie Autocross haben durchaus ihre Berechtigung, über Nonsens wie "Pömpeln" kann man sich immerhin amüsieren, und "Blamieren oder Kassieren" hat inzwischen Tradition. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Aber gerade die Sportspiele dauern oft relativ lang, ohne dass dabei zwingend Spannung aufkommt. Nur ein wirklich interessanter Kandidat kann die Spannung dabei auch dann über vier Stunden aufrecht erhalten, wenn sie schon früh chancenlos erscheinen. Natürlich kam es schon mehrmals vor, dass ein Herausforderer einen großen Rückstand in den letzten Spielen aufholen konnte. Ist dies jedoch nicht der Fall, fiebert man als Zuschauer oft dem Ende entgegen. So dürfte es dieses Mal zumindest einem Teil des Publikums gegangen sein. Durch eine etwas andere Spieleauswahl könnte man "Schlag den Raab" zugunsten der Spannung zumindest ein wenig abkürzen. Außerdem könnte man sich einmal Gedanken darüber machen, ob man die Showacts wirklich immer direkt nach der Werbepause auftreten lassen muss oder ob sie zwischen den Spielen nicht besser aufgehoben wären. Die sehr oft geschaltete Werbung nervt ohnehin schon, und das tut sie umso mehr, wenn man nach dem Ende nochmals mehrere Minuten auf das nächste Spiel warten muss. (ck)